Durch den Klimawandel verstärken sich Unwettersituationen mit Überflutung. Dies betrifft unmittelbar die Sicherheit der Elektroinstallation. Ein Wasserschaden an dieser, der auch durch einen Wasserrohrbruch entstehen kann, ist potenziell lebensgefährlich. Daher galt dem Thema schon immer das Augenmerk von Installateuren. Wer allerdings in einem Gebiet mit erhöhter Hochwassergefahr lebt, muss die Elektroinstallation schon vorausschauend so planen, dass die Sicherheit auch bei einer Überflutung gewährleistet bleibt.

Wenn der Energieversorger schnell genug reagiert, schaltet der das gesamte Leitungsnetz im betroffenen Gebiet ab. Das funktioniert aber nicht immer. Möglicherweise stand die Elektroinstallation im Haus noch unter Strom, als das Wasser einbrach. Daher muss sie aus Gründen der Sicherheit nach den Aufräumarbeiten geprüft und gegebenenfalls instand gesetzt werden. Erst danach ist wieder eine Inbetriebnahme möglich. Normalerweise schalten die Energieversorger bei höherer Gewalt die Leitungen ab, weil in solchen Fällen ihre allgemeine Stromversorgungspflicht erlischt. Sie entscheiden über die Abschaltung unter dem Blickwinkel der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit. Bei einer Überflutung droht stets die Gefahr von gefährlichen Kurzschlüssen und lebensgefährlichen elektrischen Schlägen. Neben der Gefahr für Menschen und Tiere kann auch ein schwerer materieller Schaden an der Elektroinstallation entstehen.

 

Eine Überflutung kann durch Hochwasser, aber auch einfach durch starke Regenfälle und wie erwähnt auch durch einen Wasserrohrbruch im Haus ausgelöst werden. Von diesem kann Ihr Stromversorger nichts wissen, weshalb er nicht automatisch Ihr Haus vom Stromnetz trennt. Auch bei einer lokalen Überschwemmung infolge von Starkregen besteht häufig zunächst seine Stromversorgungspflicht weiter, sodass die Elektroinstallation nach wie vor unter Spannung steht. Sie müssen daher beachten, dass vom Hausanschlusskasten, vom Hauptverteiler und von der Zähleranlage Gefahren ausgehen können. Die Schutz- und Sicherungseinrichtungen sind manchmal infolge der Überflutung nicht mehr wirksam. Lassen Sie daher vor dem Betreten eines überfluteten Kellerraums unbedingt durch einen Elektrofachbetrieb bzw. einen Mitarbeiter des örtlichen Netzbetreibers Ihre Anlage abschalten.

 

Für die Überprüfung Ihrer Elektroinstallation, die eventuell nötige Reparatur und die Wiederinbetriebnahme ist ein Elektrofachbetrieb aus dem Installateurverzeichnis zu beauftragen (§ 13 NAV [Niederspannungsanschlussverordnung]). Sie dürfen zu Ihrer eigenen Sicherheit auch durchnässte Installations- und Haushaltsgeräte nach der Überflutung nicht einschalten, bevor diese trocken und überprüft worden sind.