
Batteriespeicher nutzen
Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) mit Eigenverbrauch versorgt das Haus tagsüber mit eigenem Strom und ermöglicht einen Autarkiegrad von etwa 30 Prozent. Wird ein Stromspeicher hinzugefügt, kann überschüssiger Strom für die Nutzung in den Abend- und Nachtstunden gespeichert werden.
Tagsüber lädt sich der Speicher mit dem Strom der PV-Anlage auf und gibt diesen bis zum nächsten Morgen wieder ab. So ist ein Autarkiegrad von über 70 Prozent möglich. Einige Speichersysteme bieten zudem eine Back-up-Funktion, die bei Netzausfällen einspringt und die Stromversorgung des Hauses sicherstellt.

Power-to-Heat: Wärme aus überschüssigem Strom
Statt nur Batteriespeicher einzusetzen, kann überschüssiger PV-Strom auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Dazu wird ein elektrischer Heizstab in den bestehenden Warmwasserspeicher integriert, der über ein Energiemanagementsystem gesteuert wird. Die Umwandlung in Wärme erfolgt fast verlustfrei. Für Einfamilienhäuser empfiehlt sich ein Speicher mit mindestens 300 Litern. Während der Heizperiode kann auch ein konventionelles Heizsystem über einen separaten Wärmetauscher eingebunden werden.
Wärmepumpen zur Heizungsunterstützung
Die Kombination einer PV-Anlage mit einer Wärmepumpe eignet sich ideal zur Beheizung eines gut isolierten Gebäudes. Besonders in den Übergangsmonaten kann die Wärmepumpe den selbst erzeugten Strom effizient zur Wärmeerzeugung nutzen. Wichtig ist, ein passendes Messkonzept zu wählen, damit sowohl Haushaltsstrom als auch die Wärmepumpe optimal mit PV-Strom versorgt werden. Elektrofachbetriebe bieten dazu Beratung an.
Auch elektrische Direktheizungen können in gut gedämmten Gebäuden zur Teil- oder Vollbeheizung mit PV-Strom betrieben werden. Das Gleiche gilt für Lüftungs- und Klimaanlagen.

Warmwasser-Wärmepumpe
Warmwasser-Wärmepumpen sind eine platzsparende Lösung für die Warmwasserbereitung und haben einen niedrigen Stromverbrauch. Diese Geräte nutzen die Umgebungswärme aus dem Aufstellraum – oft wird die Abwärme von Geräten wie Wäschetrocknern oder Heizungen mitgenutzt.
Elektroauto laden
Elektrofahrzeuge können ebenfalls mit eigenem Solarstrom geladen werden. Mit einem Batteriespeicher und einem Energiemanagementsystem lässt sich die Aufladung optimieren, insbesondere bei nächtlichem Laden. Auch ohne Speicher kann das Elektroauto tagsüber direkt mit PV-Strom geladen werden – zwar langsamer, aber mit einem hohen Anteil an eigenem Solarstrom.

Energiemanagementsysteme einsetzen
In Haushalten mit mehreren großen Stromverbrauchern, wie einer Wärmepumpe oder einem Elektroauto, ist ein Energiemanagementsystem sinnvoll. Es koordiniert Erzeugung und Verbrauch, um den Eigenverbrauch zu maximieren und die Netzbelastung zu minimieren. Die Steuerung erfolgt automatisch und stellt sicher, dass der überschüssige Strom gezielt verschiedenen Verbrauchern zur Verfügung steht.